Nach der Begrüßung und Dank für die Teilnahme durch Bürgermeister Alfons Haf erläuterte Ortsentwickler Jan Schubert zunächst das Konzept der Themenspielplätze und den Werdegang des Zirkusspielplatzes. Dieser wurde 2007 von der in Brandenburg ansässigen und deutschlandweit sowie global tätigen Firma SIK gebaut, habe aber inzwischen das vorgesehene Nutzungsalter erreicht. Alle Spielgeräte erfüllen laut der Ergebnisse der jüngsten Hauptuntersuchung durch einen externen Spielplatzprüfer grundsätzlich die einschlägigen DIN-Normen. Auch wenn Mängel durch die speziell ausgebildeten gemeindlichen Bauhofmitarbeiter zeitnah behoben werden können, empfiehlt der Gutachter eine Neuanlage des Spielplatzes. Dieser Meinung schlossen sich auch alle Teilnehmer des workshops an.
Zunächst wurden im Kreis der Anwesenden die Stärken und Schwächen des aktuellen Spielplatzes festgehalten. Die anwesenden Eltern hatten sich vor der Veranstaltung bereits ausgetauscht und Anregungen zur Entwicklung des Spielplatzes gesammelt. So habe sich die thematische Ausrichtung und das Spielangebot grundsätzlich bewährt. „Die Spielgeräte an sich seien super“ so eine Teilnehmerin, allerdings wurden beispielsweise die Tierskulpturen ohne Spielwert kritisiert und zu wenig Angebote für Kleinkinder unter 3 Jahre bemängelt. Positiv seien die Kombination verschiedener Einzelgeräte sowie die vorhandenen Gehölze, die für eine natürliche Beschattung und Raumbildung im Spielplatz sorgen. Nach dieser Analyse des Ist-Zustandes äußerten die anwesenden Eltern Erwartungen an einen neuen Spielplatz.
Das Motto „Zirkus“ solle beibehalten werden, ebenso die Verwendung von Robinienhölzern. Ergänzt werden könne ein Kletternetzangebot für ältere Kinder, eine Wippe mit der Spielmöglichkeit für mehrere Kinder, eine Balanciermöglichkeit sowie ein Bodentrampolin. Die gemeindeeigenen Grundstücksgrößen ließen dazu laut Gemeindevertreter grundsätzlich eine räumliche Erweiterung des Spielplatzes zu. Eine Feuerstelle sowie Wasserspielmöglichkeiten wurden kontrovers hinsichtlich der Vorteile (z.B. Spielwert) und der Nachteile (z.B. mögliche Beeinträchtigungen der Nachbarschaft, Unterhaltungsaufwand etc.) diskutiert.
Einig waren sich die Anwesenden, dass der neue Spielplatz inklusive Angebote enthalten müsse. Der Fokus der gesamten Anlage soll auf Spiel und Begegnung für Alle liegen, also die Teilhabe und das Miteinander am Spiel unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und individuellen Fähigkeiten ermöglichen. Der neue Zirkusspielplatz könne so auch für Urlauber und Tagesausflügler bisher in Pfronten fehlende Spielangebote schaffen und die Anziehungskraft der Themenspielplätze weiter erhöhen.
Die Spielplatzexpertin Sabine Schneider erläuterte die planerische Herangehensweise an eine neue Spielanlage, von den Vorgaben einer DIN-Norm bis hin zu den Wegebelägen, Fallschutz und der Schaffung verschiedener Spielbereiche wie Rückzugsflächen, Bewegungs- und Kommunikationsräumen. Wichtig seien, so die Landschaftsarchitektin, die Förderung motorischer, geistiger und sozialer Fähigkeiten, da diese Kompetenzen aufgrund des zunehmenden Bewegungsmangels von Kindern im Freien und der zunehmenden Nutzung digitaler Medien stark abgenommen hätten. Außerdem erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, was bei inklusiven Spielplätzen zu beachten sei.
Bürgermeister Alfons Haf bedankte sich am Ende der Veranstaltung für die rege Beteiligung und erläuterte das weitere Vorgehen. So werde sich der Gemeinderat auf Basis eines Richtangebotes voraussichtlich im November mit der Neuanlage des Spielplatzes beschäftigen. Nach einer Zustimmung und Sicherung der Finanzierung könne dann im Frühjahr der Auftrag erfolgen und bestenfalls zum Beginn der bayerischen Sommerferien eine neue „Zirkuswelt“ eröffnet werden.