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Wege aus dem Parksuchverkehr - Kappeler diskutieren Projekte der Dorferneuerung auf Infoveranstaltung der Gemeinde

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Rund 65 Bürgerinnen und Bürger aus dem Ortsteil Kappel folgten am 26.09.23 einer Einladung der Gemeindeverwaltung Pfronten. Im Gasthof Engel wurden Projekte und Maßnahmen der Dorferneuerung vorgestellt. Intensiv wurde dabei nach Möglichkeiten gesucht, den so genannten Parkplatzsuchverkehr mit seinen Beeinträchtigungen für die Anwohner zu vermeiden.
Bürgermeister Alfons Haf moderierte die Informationsveranstaltung, zu der er auch den für die Dorferneuerung zuständigen Koordinator Michael Seidler vom Amt für ländliche Entwicklung Schwaben begrüßte.
Zunächst stellte Matthias Marquardt von der Firma „Allgäu DSL“ aus Oy-Mittelberg vor, wie der Ortsteil Kappel mit Breitband versorgt werden könne. Das Unternehmen versorgt seit 2011 über ein eigenes Richtfunknetz die Region mit sechs kleineren Anlagen allein in Pfronten und baut das Breitbandnetz im Allgäu mit nach eigenen Angaben rund 100 Kilometern neuen Leitungen im Jahr aus. Als Bauherr, Eigentümer und Betreiber würde laut Marquardt das Unternehmen die im Zuge der Straßenausbauten verlegten Leerrohre für die Versorgung der Haushalte mit Lichtwellenleitungen nützen. Damit hätten die Kunden ein stabiles, zukunftsfähiges und vor allem sehr schnelles Internet zur Verfügung. Den Breitbandausbau würde „Allgäu DSL“ starten, wenn mindestens 55 Hauseigentümer in Kappel zu einem Preis von 499 € je Gebäude den Anschluss beauftragen. Zu den Rückfragen der Teilnehmer betonte Marquardt, dass die Leitungen auch an weitere Firmen vermietet werden würden und sich die einmaligen und laufenden Kosten an den marktüblichen Preisen orientierten. In den nächsten Wochen werde „AllgäuDSL“ mit Zustimmung der Gemeinde gezielt die Hauseigentümer in Kappel kontaktieren und über die Möglichkeiten des Breitbandanschlusses informieren.
Den größten Gesprächsbedarf gab es an diesem Abend zur Parkplatzsituation in Kappel. Ortsentwickler Jan Schubert stellte zunächst die Maßnahmen der Parkraumbewirtschaftung und Verkehrslenkung vor. Die in vielen Veröffentlichungen als „Parkplatz Waldseilgarten“ bezeichneten Stellplätze auf Privatgrund unmittelbar an der Kletteranlagen werden aufgelöst, um den derzeit starken Autoverkehr durch die „Bürgermeister Franz Keller Straße“ zu beenden. Aufgrund der begrenzten Parkplatzflächen, den zu jeder Jahres- und Tageszeit attraktiven Ausflugsmöglichkeiten sowie der engen und ansteigenden Dorfstraße werden die Anwohner durch den Parkplatzverkehr stark beeinträchtigt. Künftig wird es auf dieser Fläche keine öffentlichen Parkplätze mehr geben, die Gäste der Berghütten auf dem Edelsberg sowie des „Waldseilgartens Höllschlucht“ und des angrenzenden Spielplatzes „Räubernest“ werden vom Großparkplatz „Kappel Wanderparkplatz“ in wenigen Gehminuten zum bisherigen Ausgangspunkt geleitet. Laut Schubert werde durch ein Bündel von Maßnahmen für Entlastung im Dorf selbst gesorgt, da im gesamten Ortsteil ausschließlich öffentliche Kurzzeitstellplätze in begrenzter Anzahl zur Verfügung stehen. Dazu steuerten die Anwesenden viele Ideen bei, um durch einen Maßnahmenmix von Hinweis- und Verbotsbeschilderungen, der Ertüchtigung des Großparkplatzes, der Kontrollen des ruhenden Verkehrs sowie digitaler und analoger Öffentlichkeitsarbeit die Situation zu verbessern. Dazu gehören laut Teilnehmer weiterhin bessere Angebote im öffentlichen Personennahverkehr, um die An-fahrt im eigenen Kfz durch Bus und Bahn zu ersetzen und so den motorisierten Individualverkehr zu vermeiden.
Zum Ende der Informationsveranstaltung stellten Ortskoordinator Seidler und Bürgermeister Haf die nächsten Verfahrensschritte der Dorferneuerung vor. Anregungen und Rückfragen der Bewohner Kappels bezogen sich auf den Lärmschutzwall an der Umgehungsstraße, der Bachgrabenpflege, Gestaltung von Plätzen, dem Radverkehr sowie der Suche nach einem neuen Mesner für Pfrontens älteste Kirche.
In der mehrjährigen sehr guten Zusammenarbeit der Kappeler mit den Behörden, Planern und Gemeindeverwaltung sei, so Haf in der Einladung zur Versammlung, die Lebensqualität im Ortsteil Kappel für Einheimische wie Gäste deutlich gesteigert worden. Der Bürgermeister bedankte sich daher abschließend beim Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben sowie der Teilnehmergemeinschaft für die Unterstützung, gemeinsam das Bergdorf weiter voran zu bringen.

Bildnachweis: Gemeinde Pfronten; Michael Seidler vom Amt für ländliche Entwicklung Schwaben sowie weitere Redner stellten im voll besetzten "Engelsaal" Projekte und Maßnahmen der Dorferneuerung in Pfrontens Ortsteil Kappel vor.