Kommunale Wärmeplanung Pfronten
Der Bundesgesetzgeber hat mit dem Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG Wärmeplanungsgesetz vom 20. Dezember 2023 (BGBl. 2023 I Nr. 394) die Kommunen zur Erstellung von so genannten Wärmeplänen verpflichtet. Nach dem WPG ist die Gemeinde aufgrund ihrer Einwohnerzahl von 8.443 Einwohnern verpflichtet, bis zum 30. Juni 2028 einen Wärmeplan zu erstellen.
Bestands- und Potentialanalyse
Ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung ist geschafft: Die Bestandsanalyse für die Kommunale Wärmeplanung für Pfronten ist abgeschlossen und wurde in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 22.05.2025 vorgestellt.
Die Ergebnisse zeigen, dass in Pfronten noch große Potenziale für die umweltfreundliche Wärmeerzeugung bestehen. Besonders durch den Ausbau von Photovoltaik und die Verbesserung der Wärmedämmung älterer Häuser, die den Großteil unserer Bebauung ausmachen, können wir viel Energie einsparen. Die meisten Wohnblöcke werden derzeit noch fossil, etwa mit Heizöl oder Erdgas, beheizt. Insgesamt verbrauchen unsere Gebäude rund 187 Gigawattstunden Energie pro Jahr, wobei der größte Anteil in privaten Haushalten liegt.
Ein wichtiger Fokus liegt auf Gebäudesanierungen: Durch gezielte Maßnahmen könnten wir den Wärmeenergiebedarf von 187 auf 154 Gigawattstunden senken. Auch die Nutzung alternativer Energiequellen wie Abwasserwärme (mit einem Potenzial von 1,8 Gigawatt) und Biomasse (8,2 Gigawattstunden) bietet interessante Möglichkeiten. Für die Solarenergie besteht ein erhebliches Potenzial: Mit 69,1 Megawatt Peak ist die Nutzung von Photovoltaik bereits heute möglich, wobei bisher 13,1 Megawatt Peak installiert sind. Auch Solarthermie und Freiflächen-PV könnten unsere Energieversorgung weiter stärken.
Windenergie ist in Pfronten aufgrund der topografischen Gegebenheiten kaum nutzbar, doch in den bergigen Bereichen besteht noch Potenzial.
Bis August, möglicherweise auch etwas später, soll ein konkretes Zielszenario entwickelt werden, das zeigt, wie wir als Gemeinde Schritt für Schritt CO₂-neutral werden können. Dabei setzen wir auf individuelle Wärmepumpen und zentrale Anlagen, die in den zentralen Bereichen der Gemeinde besonders effizient sind.
Die vollständige Bestands- und Potetialanalyse zur Wärmeplanung können Sie hier einsehen.
Wir freuen uns auch über Hinweise und Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern – gemeinsam können wir Pfronten noch nachhaltiger gestalten! Bitte nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um die Fragen zu beantworten: Link zum Feedbackportal
Stellungnahmen sind bis 25.06.2025 möglich.
Zielszenario, Eignungsgebiete & Umsetzungsstrategie
Der nächste bedeutende Schritt in der Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung gemacht.
Im Rahmen einer Bürgerversammlung am 3. Juli 2025 wurden den Bürgern alle Teile der kommunalen Wärmeplanung vorgestellt. Alexander Steber, Projektleiter der MaxSolar GmbH, hielt dabei die Präsentation und erläuterte die nächsten Schritte. Die Bürgerinnen und Bürger hatten zudem die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich aktiv in den Planungsprozess einzubringen. „Es war uns ein großes Anliegen, die Bürgerinnen und Bürger in diesem wichtigen Prozess von Anfang an zu beteiligen. Die Wärmeversorgung der Zukunft betrifft alle, und wir freuen uns über das große Interesse und die konstruktiven Beiträge aus der Bevölkerung“, betonte Bürgermeister Alfons Haf nach der Veranstaltung.
Zur Präsentation "Zielszenario, Eignungsgebiete & Umsetzungsstrategie" gelangen Sie hier oder weiter unten auf der Seite bei Anlagen.
Bis zum 04.08.2025 können Sie dazu über oben rechts stehenden QR-Code Ihre Anregungen abgeben (scannen oder anklicken). Im Rahmen dieser Offenlegung erhoffen wir uns viele Stellungnahmen Ihrerseits, um die vorliegenden Daten weiter konkretisieren bzw. anpassen zu können.
Bereits im Mai 2025 wurde die Bestands- und Potentialanalyse im öffentlichen Teil des Gemeinderats vorgestellt, und nun wurde der gesamte Planungsprozess weiter vertieft. Im Fokus stehen eine klimafreundliche und zukunftsfähige Wärmeversorgung, die auf erneuerbaren Energien basiert und die lokale Energieeffizienz steigert. Alexander Steber erklärte: „Die Umsetzung einer nachhaltigen Wärmeversorgung ist eine komplexe, aber sehr wichtige
Aufgabe. Wir sind froh, mit der Gemeinde Pfronten zusammenzuarbeiten, um eine Lösung zu entwickeln, die sowohl den aktuellen als auch den zukünftigen Wärmebedarf der Gemeinde deckt.“
Die MaxSolar GmbH hatte im Vorfeld eine umfassende Bestandsaufnahme der aktuellen Wärmeversorgung durchgeführt, Szenarien zur Integration erneuerbarer Energien entwickelt und eine genaue Bedarfsprognose erstellt. Das Projekt wird von der Nationalen Klimaschutzinitiative unterstützt. „Die Umstellung auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft für Pfronten. Die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist dabei ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Projekts“, so Bürgermeister Haf weiter. Mit der Einführung der kommunalen Wärmeplanung hat Pfronten bereits frühzeitig erkannt, wie entscheidend eine nachhaltige Wärmeversorgung für die Zukunft der Gemeinde ist. Die nächsten Schritte werden nun konkretisiert, um eine zukunftsfähige Lösung zu finden, die auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und intensiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Anlagen
Ansprechpartner
Name | Telefon | Funktion |
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Haff, Martin | 08363 698-36 | Hauptamtsleiter |