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Kommunale Wärmeplanung Pfronten

Der Bundesgesetzgeber hat mit dem Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG Wärmeplanungsgesetz vom 20. Dezember 2023 (BGBl. 2023 I Nr. 394) die Kommunen zur Erstellung von so genannten Wärmeplänen verpflichtet. Nach dem WPG ist die Gemeinde aufgrund ihrer Einwohnerzahl von 8.443 Einwohnern verpflichtet, bis zum 30. Juni 2028 einen Wärmeplan zu erstellen.

Die Gemeinde hat für die externe Erstellung der Wärmeplanung durch ein Fachplanungsbüro auf Basis einer Vorhabenbeschreibung durch die Agentur eza! (Energie- und Umweltzentrum Allgäu gemeinnützige GmbH) am 14.11.2023 mit Ergänzungen vom 23.07.2024 eine Förderung bei der für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz tätigen „Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH“ beantragt.

Am 09.09.2024 ist eine Festbetragsfinanzierung als Projektförderung in Höhe von 74.903,00 € von der ZUG beschieden worden. Laut Förderrichtlinie ist ein Eigenanteil von mindestens 5 % der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben einzubringen. Die Zuwendung ist in ihrer Höhe begrenzt auf die Differenz aus den zuwendungsfähigen Gesamtausgaben und dem Mindesteigenanteil. Sofern die abgerechneten zuwendungsfähigen Gesamtausgaben abzüglich 5 % Mindesteigenanteil niedriger sind als die bewilligte Zuwendung, reduziert sich auch die Zuwendung. Als Bewilligungszeitraum ist der Zeitraum vom 01.10.2024 bis zum 30.09.2025 festgelegt worden.

Die Gemeindeverwaltung hat zur Ermittlung eines Fachplaners zur Erstellung der kommunalen Wärmeplanung ein Vergabeverfahren durchgeführt.
In der Sitzung des Gemeinderates am 19.12.2024 erfolgte die Auftragsvergabe an den wirtschaftlich günstigsten Anbieter, die Firma MaxSolar GmbH aus Traunstein zu einer Angebotsbruttosumme von 44.934,40 €.

Die inhaltlichen Anforderungen der zu erstellenden Wärmeplanung folgen der Mustergliederung „KWW-Musterleistungsverzeichnis zur Ausschreibung einer Kommunalen Wärmeplanung“, orientiert an den Anforderungen des Gesetzes für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (Wärmeplanungsgesetz, WPG), Stand: 18.07.2024 und umfassen die Arbeitsschritte:

O Projektmanagement
A Eignungsprüfung
B Bestandsanalyse
C Potenzialanalyse
D Zielszenario
E Umsetzungsstrategie mit Maßnahmen
F Dokumentation der Ergebnisse
ÖB Öffentlichkeitsbeteiligung
OO Optionale Leistungen

Die Bearbeitung ist bis zum 31.08.2025 vorgesehen.

Zur Kommunalrichtlinie bitte hier klicken. 

Nachfolgend möchten wir Sie über den aktuellen Stand unserer kommunalen Wärmeplanung in Pfronten informieren.

 

Bestands- und Potentialanalyse

Ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung ist geschafft: Die Bestandsanalyse für die Kommunale Wärmeplanung für Pfronten ist abgeschlossen und wurde in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 22.05.2025 vorgestellt.

Die Ergebnisse zeigen, dass in Pfronten noch große Potenziale für die umweltfreundliche Wärmeerzeugung bestehen. Besonders durch den Ausbau von Photovoltaik und die Verbesserung der Wärmedämmung älterer Häuser, die den Großteil unserer Bebauung ausmachen, können wir viel Energie einsparen. Die meisten Wohnblöcke werden derzeit noch fossil, etwa mit Heizöl oder Erdgas, beheizt. Insgesamt verbrauchen unsere Gebäude rund 187 Gigawattstunden Energie pro Jahr, wobei der größte Anteil in privaten Haushalten liegt.

Ein wichtiger Fokus liegt auf Gebäudesanierungen: Durch gezielte Maßnahmen könnten wir den Wärmeenergiebedarf von 187 auf 154 Gigawattstunden senken. Auch die Nutzung alternativer Energiequellen wie Abwasserwärme (mit einem Potenzial von 1,8 Gigawatt) und Biomasse (8,2 Gigawattstunden) bietet interessante Möglichkeiten. Für die Solarenergie besteht ein erhebliches Potenzial: Mit 69,1 Megawatt Peak ist die Nutzung von Photovoltaik bereits heute möglich, wobei bisher 13,1 Megawatt Peak installiert sind. Auch Solarthermie und Freiflächen-PV könnten unsere Energieversorgung weiter stärken.

Windenergie ist in Pfronten aufgrund der topografischen Gegebenheiten kaum nutzbar, doch in den bergigen Bereichen besteht noch Potenzial.

Bis August, möglicherweise auch etwas später, soll ein konkretes Zielszenario entwickelt werden, das zeigt, wie wir als Gemeinde Schritt für Schritt CO₂-neutral werden können. Dabei setzen wir auf individuelle Wärmepumpen und zentrale Anlagen, die in den zentralen Bereichen der Gemeinde besonders effizient sind.

Die vollständige Bestands- und Potetialanalyse zur Wärmeplanung können Sie hier einsehen.

Wir freuen uns auch über Hinweise und Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern – gemeinsam können wir Pfronten noch nachhaltiger gestalten! Bitte nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um die Fragen zu beantworten: Link zum Feedbackportal

Stellungnahmen sind bis 25.06.2025 möglich.


Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und intensiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

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