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ISEK Beschluss und Umsetzung 2019 - 2023

Der Gemeinderat hat im September 2019 ein sogenanntes „städtebauliches Entwicklungskonzept“ (nachfolgend ISEK) Pfronten-Ried“ und „Sanierungsgebiet Pfronten-Ried“ für Pfrontens Gemeindemitte beschlossen.
Dieses Konzept wurde mit einer breiten Öffentlichkeitsbeteiligung vom Büro „Lars Consult“ in Memmingen erstellt. Das ISEK bildet den Rahmen für die bauliche Entwicklung und zielt auf eine  qualitative Aufwertung des für die Gesamtgemeinde zentralen Bereiches.


 

 

Dazu wurden folgende zentrale Aufgabenfelder formuliert:

  • Ordnung des fließenden und ruhenden Verkehrs
  • Belebung der Leerstände im Bahnhofsumfeld
  • Einbindung des Bahnhofareals in die Ortsmitte
  • Schaffung einer neuen, attraktiven Mitte als zentraler „Marktplatz" in Pfronten-Ried

Im ISEK wurden in vier Handlungsfelder vier Ziele formuliert:

1.    Handlungsfeld: Bau- und Raumstruktur
Ziel 01: Bewahrung historisch bedeutsamer Siedlungsstrukturen
Ziel 02: Erhalt und Sicherung von Gebäudefluchten und Raumkanten
Ziel 03: Sichern und Hervorheben ortsbildprägender Gebäude
Ziel 04: Sanierung leerstehender, denkmalgeschützter Gebäude
Ziel 05: Steigerung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen und halböffentlichen Raum

2.    Handlungsfeld: Nutzung und Funktion
Ziel 01: Umnutzung/Strukturierung von Potentialflächen
Ziel 02: Funktionale und städtebauliche Mitte als klar erkennbares Ortszentrum
Ziel 03: Verortung Mächeler-Tradition
Ziel 04: Sicherung und Entwicklung des Einzelhandels in der Ortsmitte
Ziel 05: Entwicklung Bahnhofsareal als „Visitenkarte" Pfrontens

3.    Verkehr
Ziel 01: Entlastung der Ortsmitte und Beseitigung von Gefahrenstellen
Ziel 02: Aufwertung des Straßennebennetzes und Beseitigung von Gefahrenquellen
Ziel 03: Förderung des Umweltverbundes
Ziel 04: Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs
Ziel 05: Aufwertung des Gehwegnetzes
Ziel 06: Aufwertung des Radverkehrsangebotes
Ziel 07: Ordnung des ruhenden Verkehrs

4.    Grünstruktur und Freiraum
Ziel 01: Sicherung und Entwicklung von Grünstrukturen
Ziel 02: Anbindung an vorhandene Grün- und Freiräume
Ziel 03: Schaffung von Zugangsmöglichkeiten zur Vils
Ziel 04: Erhalt und Ausbau privater Grünstrukturen

Mit den Zielen wurden Maßnahmen beschlossen mit einem Umsetzungszeiträumen von „kurzfristig bis 5 Jahre“, „mittelfristig 5 bis 10 Jahre“ sowie „langfristig 10 bis 15 Jahre“.

2019 wurde das Pfrontener Architekturbüro Dorothea Babel-Rampp mit einer Machbarkeitsstudie mit Kostenschätzungen zu möglichen Folgenutzungen der denkmalgeschützten Gebäude im Bahnhofsbereich beauftragt. Der Gemeinderat hat dieses Gutachten im Juni 2021 beraten und zur Grundlage vertiefender Planungen gemacht.
In der Folge wurden im Oktober 2022 das Pfrontener Architekturbüro „Werkstätte für Lebensräume Peter Huber“ mit den Vorplanungen für die im Gemeindeeigentum befindlichen Einzelgebäude „Lokschuppen“, „Bahnhofsgebäude (Empfangsgebäude)“, „Kiosk/WC“ beauftragt. Das Kemptener Ingenieurbüro „IWA“ in Verbindung mit dem Pfrontener Landschaftsarchitekten Matthias Kiechle wurde ebenfalls 2022 mit den Vorplanungen für die Außenanlagen Freiflächen und Busbahnhof beauftragt.

2020 wurde das Sanierungsgebiet „Pfronten-Ried Ortsmitte" in das Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung - Lebenswerte Quartiere gestalten" aufgenommen, die Gemeinde kann auf dieser Basis staatliche Fördergelder für Maßnahmen beantragen.

Im September 2023 hat der Gemeinderat die Vorplanungen für die Gebäudesanierung, Freiflächen und Verkehrsanlagen beraten und beschlussmäßig die Ziele für die weitere Umsetzungsplanung geschaffen. Im Dezember 2023 wurde an das Kemptener Büro „f64 Architekten“ die Vorplanung für die Güterhalle vergeben, die Arbeiten beginnen noch im ersten Quartal 2024.
Im Jahr 2023 wurden außerdem mit der Eröffnung der Verbrauchermärkte „Feneberg“ und „Rossmann“ das wichtige Ziel, frequenzstarke Einkaufsmöglichkeiten im Zentrum zu halten, erreicht.
Derzeit baut die VR Bank Augsburg-Ostallgäu das bestehende Gebäude der Geschäftsstelle um, außerdem werden dort weitere Wohnungen gebaut. Im Anschluss wird das Gebäude „Alte Post“ mit einer Gastronomie saniert und ein öffentlich zugänglicher Platz zwischen den Gebäuden angelegt.
Mit Abschluss dieser Vorhaben privater Bauherren können nun weitere Maßnahmen im weiteren Bahnhofsumfeld umgesetzt werden.
Dazu zählt die neue „Fußgängerampel“ an dem nach Norden verlegten Übergang über die Allgäuer Straße. Zu dieser Ampelanlage gehört südlich der Einmündung der Bahnhofsstraße eine Vorschaltampel durch die bei Rotphasen der Verkehr aus der Einbahnstraße besser in die Allgäuer Straße abfließen kann.