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Städtepartnerschaft Thoiry / Pfronten noch immer lebendig - Französische Delegation zu Besuch in Pfronten

Im Jahr 2002 wurde die Städtepartnerschaft zwischen Thoiry und Pfronten mit der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages offiziell besiegelt. Durch die Corona-Pandemie wurde das 20-jährige Jubiläum mit einem Jahr Verzug 2023 in der französischen Juragemeinde mit einem Festakt bei der eine offizielle Delegation der Gemeinde Pfronten zugegen war feierlich begangen.  Am ersten Oktober-Wochenende konnte nun Pfronten eine französische Reisegruppe zum Gegenbesuch willkommen heißen.

Bereits beim Sektempfang im Haus des Gastes war zu spüren wie lebendig diese Städtepartnerschaft auch nach über 20 Jahre noch immer ist. Gérald Dentinger, Vorsitzender des Verein „Comite de Jumelage Thoiry-Pfronten“ (Komitee der Partnerschaft Thoiry-Pfronten), brachte zum Ausdruck, dass Teilnehmer der Reisegruppe zum ersten Mal mit nach Pfronten gekommen sind, aber auch zahlreiche Teilnehmer seit über 20 Jahre immer wieder nach Pfronten kommen und so sprichwörtlich „nach Hause“ kommen. 

Nach dem Bezug der Hotelzimmer stand dann am Freitagabend ein Festakt im fast voll besetzten Pfarrheim St. Nikolaus auf dem Programm. Mit zwei französischen Liedern begrüßten dazu die in Dirndl und Lederhose gekleideten Klangkinder der Musikschule Pfronten die Gäste aus Frankreich und eroberten mit Ihrem Auftritt die Herzen im Sturm. Die weitere musikalische Begleitung des Abends erfolgte durch die Jugendkapelle der Harmoniemusik Pfronten. In den Festansprachen von Bürgermeister Alfons Haf (Pfronten) und der stellvertretenden Bürgermeisterin Muriel Giovannone-Edwards (Thoiry) kam deutlich zum Ausdruck, dass eine solche Partnerschaft in der aktuellen schwierigen Zeit in der seit über 2 Jahren ein unerbittlicher Krieg Mitten in Europa tobt und weltweit Konflikte herrschen wichtiger denn je sei. Neben dem Elysée-Vertrag der vor über 60 Jahren zwischen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem  französische Staatspräsident Charles de Gaulle unterzeichnet wurde und die deutsch-französische Zusammenarbeit besiegelte, sei es wichtig auch im Kleinen wie zwischen Thoiry und Pfronten an dieser länderübergreifenden Freundschaft weiter zu arbeiten und so gemeinsam weiter am friedlichen Europa zu bauen. Auch das Gastgeschenk der Franzosen zielte genau darauf ab. Die von einer Thoiryserin gefertigte Skulptur aus recycelten Materialien zeigt zwei Bienen auf deren Waben. Genau wie die Bienen an ihren Waben arbeiten müsse auch weiterhin stetig und emsig an der deutsch-französischen Freundschaft gearbeitet werden. Dass daran im aktuellen Jahr bereits weiter lebendig gearbeitet wurde machte der Bildervortrag von Schuldirektor Klaus Wankmiller und Konrektorin Dr. Carina Hartmann über einen Schüleraustausch deutlich.  

Den Samstag verbrachten die Besucher im benachbarten Füssen. Da auch der bayerische König Ludwig II fasziniert vom französischen „Sonnenkönig“ Ludwig XIV war, lag eine Führung durch das Ludwig-Festspielhaus auf der Hand. Nach einer typisch bayerischen Stärkung mit Weißwürsten und Brezen ging es dann weiter zu Stadtführung durch Füssen. Den Ausklang des Tages bildetet ein geselliger Abend im SGW-Clubheim in Allgäuer Manier mit Alphorn und Kässpatzen. Altbürgermeister Beppo Zeislmeier, der seinerzeit den Partnerschaftsvertrag mit Thoiry unterzeichnete, ließ mit einer beeindruckenden Bildpräsentation die gesamten Jahre der Städtepartnerschaft Revue passieren und machte nochmals deutlich wie lebendig diese immer war und auch noch ist.

Der Sonntag startete mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Nikolaus. Zelebriert wurde dieser von Kaplan Herbert Kramert (Pfronten) und Pfarrer Ishaq Barkat (Thoiry). Im Anschluss ging es dann geführt von den Motoren der Städtepartnerschaft Marie-Antoinette Blech und Dr. Dirk Stender zum Standkonzert der Harmoniemusik Pfronten in den Kurpark und so dann über die Thoiry-Promenade vorbei am „Franzosenbrünnele“ direkt zum Tag der Regionen. Abschluss der Reise bildete ein gemeinsames Mittagessen im Brauereigasthof Falkenstein. Nach intensiven und lebendigen drei Tagen verabschiedete sich die Thoiryser Delegation Richtung Heimat und beide Seiten freuten sich auf ein baldiges Wiedersehen.

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Erlebnisreiche Tage mit Kindern aus Frankreich und Deutschland

Eine Klasse der Elementarschule aus Thoiry besuchte mit ihrer Lehrerin Catherine Plug im Juni 2024 die Grundschule Pfronten. Seit einem Jahr wurde bereits Brieffreundschaft mit einer vierten Klasse aus Pfronten und ihrer Lehrerin Frau Dr. Carina Hartmann gepflegt. Nun verbrachten die Kinder aus Frankreich eine Woche im Ostallgäu. Unmittelbar nach der Ankunft besuchten die Gäste zwei Künstler aus Pfronten:

Bei Philipp Trenkle durften die Kinder schmieden, bei Hymo Aletsee schnitzen. Anschließend standen einige historische Häuser und die Pfarrkirche St. Nikolaus auf dem Programm. Natürlich wurde Unterricht in der Grundschule Pfronten besucht, danach gemeinsam gebastelt und geturnt. Zur offiziellen Begrüßung nahm sich auch Bürgermeister Alfons Haf Zeit, der die Freundschaft der Partnergemeinden Thoiry und Pfronten betonte. Dieses Gemeinschaftserlebnis freute auch Marie-Antoinette Blech, die die Gruppe immer begleitete. Anschließend ging es auf den Breitenberg, von wo man den wunderschönen Ausblick ins Tal genießen konnte.

Natürlich durfte ein Besuch von Schloss Neuschwanstein und eine Stadtführung in Füssen mit dem beeindruckenden Lechfall nicht fehlen. Am letzten Tag wanderten alle drei vierten Klassen aus Pfronten mit ihren französischen Freunden hoch zur Ruine Falkenstein. Das Leben an der Grenze ist den Kindern aus Frankreich nicht unbekannt: Pfronten grenzt an Tirol, Thoiry an die Schweiz. Beeindruckt von den Sehenswürdigkeiten des Füssener Landes kehrten die Gäste nach Thoiry zurück. Das gemeinsame Erlebnis wird den Kindern aus Frankreich und Deutschland in guter Erinnerung bleiben und verbindet Europa.

Text und Bilder: Klaus Wankmiller